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02.01.2012

Die 10 besten Intranets von 2012

Soziale Netzwerke und Personalisierung erreichen in diesem Jahr ein neues Niveau, während die mobilen Intranets noch immer in den Kinderschuhen stecken. Ausserdem bekommen kleinere Organisationen immer grössere Teams und bessere Designs.

 

by Jakob Nielsen und Kara Pernice (deutsche Übersetzung) - 03.01.2012

 

Die zehn am besten gestalteten Intranets von 2012 sind:

  • CenturyLink Business, ein Telekommunikationsunternehmen (USA)
  • Everything Everywhere, ein Kommunikationsunternehmen (UK)
  • Genentech, ein Biotechnologieunternehmen (USA)
  • LivePerson, Inc., ein Kommunikationsunternehmen (USA)
  • Logica, ein Beratungs- und Technologiedienstleister (UK)
  • MAN Diesel & Turbo SE, ein Hersteller von grossen Schiffsdiesel-, Stationär- und Turbomotoren (Deutschland)
  • NCR Corporation, ein Technologieunternehmen (USA)
  • The Scotts Miracle-Gro Company, ein Vermarkter von Produkten für Rasen- und Gartenpflege (USA)
  • Skanska, eine Projektentwicklungs- und Bauunternehmensgruppe (Schweden)
  • Staples, Inc., eine Firma für Büromaterialien (USA)

Die meisten Intranets dieses Jahres unterstützen ganze Organisationen, nur die Seite von CenturyLink ist ein Spezial-Intranet, das nur für die Geschäftskundenabteilung der Firma gedacht ist.

In dieser Jahresbestenliste, die wir zum zwölften Mal zusammengestellt haben, tritt Staples, die auch im Jahr 2006 gewonnen haben, einem elitären Zirkel von sieben zweifachen Siegern bei (von insgesamt 120). Dazu gehören ausserdem Cisco Systems (2001, 2005), Credit Suisse (2002, 2011), Verizon Communications (2005, 2011) und Walmart (2002, 2010). Darüber hinaus gewann der australische Zweig von Deloitte Touche Tohmatsu in 2002, gefolgt vom weltweiten Intranet des Unternehmens in 2009. Zu guter Letzt gewann silverorange bei unserem ersten Wettbewerb in 2001 und wurde in 2003 lobend erwähnt.

Ein grosses Lob an Staples und die anderen Mehrfachsieger für ihre Designfähigkeiten und die andauernde Hingabe ihrer Organisationen an das Intranet. Es ist von grosser Bedeutung, dass diese Firmen erkannt haben, dass das Intranet-Design niemals "abgeschlossen und erledigt" ist. Anstatt ihre ersten Siegerdesigns beizubehalten, haben diese Unternehmen ihre Designs immer weiter entwickelt, weil sie drei wichtige Faktoren erkannt haben:

  • Ihre Organisationen unterliegen einem konstantem Wandel.
  • Sie überwachen die Inhalte und Abteilungen, während sie zum Intranet hinzugefügt oder vermisst werden und bleiben so möglichen Problemen immer einen Schritt voraus. Wenn Seitenvorlagen oder Informationsarchitekturen ans Ende ihres Dehnungsbereiches kommen, muss sich das Design anpassen, zuerst nur mit kleinen Korrekturen, dann mit grösseren Modifikationen.
  • Das Intranet einer Firma wird von den Mitarbeitern im Kontext anderer Websites und Anwendungen wahrgenommen, die sie benutzen und die sich ständig weiterentwickeln. Wenn die Angestellten zwischen dem Internet und dem Intranet ihrer Firma hin- und herwechseln, sollten sie nicht das Gefühl haben, sie würden von einer Mercedes S-Klasse in einen alten Ford mit kaputten Bremsen umsteigen. Um es klar zu sagen: Die Intranet-Erfahrung sollte nicht langsam, mühevoll und durch Fehlinformationen sogar gefährlich sein.

Die diesjährigen Gewinner kommen aus sieben Branchen, die an vorderster Front des Intranet-Designs stehen:

  • Technologie (3 Gewinner)
  • Versorgung (2 Gewinner)
  • Biotechnologie (1 Gewinner)
  • verpackte Waren für Konsumenten (1 Gewinner)
  • Maschinenbau (1 Gewinner)
  • Produktion (1 Gewinner)
  • Einzelhandel (1 Gewinner)

Die Technologieunternehmen erlebten ein Comeback. Nach der letztjährigen Ruhephase ohne Gewinner aus dem High-tech-Bereich nahmen sie diesmal 30% der Plätze ein. Der Technologie-Sektor stellt nun 22% der Gewinner des Design-Wettbewerbs seit seiner Premiere im Jahr 2001. Sowohl die Versorgungs- als auch die Maschinenbaubranche etablieren eine starke Design-Vorherrschaft; dies ist das dritte Jahr in Folge, dass diese Branchen unter den Gewinnern waren. Zum ersten Mal dabei sind eine Biotechnologiefirma und ein Unternehmen für Verbraucherprodukte.

Zieht man die Finanzkrise in Betracht, überrascht es nicht, dass in diesem Jahr keine Unternehmen der Finanzbranche dabei waren, obwohl diese in den letzten Jahren meist gut abgeschnitten haben. Mit so einer Erfolgsbilanz liegt die Vermutung nah, dass die Finanzfirmen auch in diesem Jahr wieder dabei gewesen wären, wenn sie mehr Zeit und Ressourcen aufgewandt hätten.
Die wirtschaftlichen Probleme in Europa und den USA spiegeln sich nicht in den Designs der Intranets wider. In diesem Jahr kommen die Gewinner aus vier verschiedenen Ländern: 6 aus den USA, 2 aus Grossbritannien, und jeweils einer aus Deutschland und Schweden. Keins dieser Länder ist ein neues Gesicht unter unseren Top 10. Seit unserem ersten Design-Wettbewerb haben die USA 63 Mal gewonnen; Grossbritannien zehnmal, Deutschland sieben- und Schweden sechsmal. Und obwohl all diese Ergebnisse beeindruckend sind, sticht Schwedens Leistung besonders hervor, wenn man die Grösse des Landes in Betracht zieht.

Kleinere Firmen haben immer noch die besseren Intranets

In diesem Jahr sind es wieder, wie auch in den letzten drei Jahren, die kleineren Firmen, die die besseren Intranets entwerfen. Von den 10 Intranets, die in diesem Jahr gewannen, haben 6 weniger als 15.000 Angestellte; die kleinsten sind LivePerson mit 550 Mitarbeitern, CenturyLink Business mit 2.000, Scotts Miracle-Gro mit 8.000 und Genentech mit 11.000. Der grösste Gewinner in diesem Jahr ist Staples mit 55.000 Angestellten (man plant, bis Ende 2012 auf 90.000 zu expandieren). Die durchschnittliche Zahl von Angestellten der diesjährigen Siegerfirmen liegt bei 19.700 und ist damit die kleinste, die wir in den 12 Jahren seit Bestehen des Wettbewerbs beobachten konnten (den Wettbewerb von 2004 ausgenommen, in dem es nur um Regierungsbehörden ging).

In den letzten drei Jahren waren die Durchschnittszahlen wie folgt: 37.900 in 2011, 39.100 in 2010 (wobei wir den Riesen Walmart mit 1,4 Millionen Angestellten im Unternehmen ausgenommen haben) und 37.500 in 2009. Also drei Jahre in Folge etwa die gleiche Zahl, wodurch die deutlich geringere Zahl dieses Jahres umso deutlicher hervortritt. Betrachtet man alle 12 Wettbewerbe insgesamt, so liegt die durchschnittliche Unternehmensgrösse bei 60.000 Angestellten - was die kleinere Grösse der diesjährigen Sieger noch stärker hervorhebt.

Die Technik hat sicher zum Erfolg der aktuellen, kleineren Sieger beigetragen: Schon länger zeigt sich der Trend, dass es einfacher wird, Design mit guter Usability umzusetzen und damit qualitativ hochwertige Nutzererlebnisse auch in die Reichweite immer kleinerer Firmen zu bringen. Die Ziele, Einschränkungen, Ressourcen und bestehenden Systeme dieser kleinen Organisationen unterscheiden sich deutlich voneinander, und daher variiert auch die Auswahl der Technologien. Zum Beispiel nutzt LivePerson Jive Software, einen Anbieter auf SAS-Basis, gleich dreimal: zum Hosten des Intranets, als Lösung für soziale Businesssoftware und als Content Management System (CMS). Entwickler im Unternehmen haben das System den Firmenbedürfnissen angepasst. Das einfache Design, Training und eine Unternehmenskultur, die zum Mitmachen ermutigt, haben bewirkt, dass durchschnittlich 52 Prozent der Angestellten jeden Monat etwas zum Intranet beitragen.

Bei CenturyLink Business ist die Anwendungsbasis ein massgeschneidertes CMS, das in Ruby entwickelt wurde und das Open-Source-Framework Ruby on Rails für Internetanwendungen verwendet. Die Entwickler des Intranet, die sowohl aus dem Unternehmen kommen als auch von einer externen Agentur, finden Gefallen an der Flexibilität, wollten aber nicht von Upgrades und Patches eines Open-Source-Anbieters anhängig sein (in diesem Fall Peak Systems). Das ist besonders relevant, wenn man an die Upgrade-Frequenz von Fix-und-fertig-Anbietern denkt.
Die internen Entwickler von Scotts Miracle-Gro entwickelten "The Garden" auf dem SAP-NetWeaver-Portal unter Verwendung des Webseiten-Werkzeugs von SAP, allerdings wurden beide vom technischen Team von Scotts stark modifiziert.

Genentech schliesslich hatte unter anderem das Ziel, bei der Umgestaltung ihres Intranets die Lösung von 2008 durch eine Technologie zu ersetzen, die besser zu ihren Geschäftszielen passt. Unerwartete Abhängigkeiten (zum Beispiel bedeutete ein Upgrade von Komponente A, dass auch B und C erneuert werden mussten) machten diesen Prozess schwieriger, als die Teammitglieder erwartet hatten, aber letztendlich entschieden sie sich für Moveable Type als ihre CMS-Lösung. Sie entfernten ein Unternehmensportal (Vignette/OpenText) und auch einige ihrer SSO-Komponenten und etliche zusätzliche Technologien. Um ihre Bedürfnisse zu decken, haben sie Designtools wie Adobe Suite und einige Apple-spezifische Programme ausgewählt.

Die Teams werden grösser: Teams können mehr machen

Obwohl unsere Siegerorganisationen im Durchschnitt nur etwa 20.000 Angestellte haben, sind die Intranetteams jetzt auf durchschnittlich 15 angewachsen - etwas weniger als 1 Intranetspezialist pro 1000 Angestellte. Die beiden kleinsten Teams bestanden aus je 6 Leuten, bei Everything Everywhere (15.000 Mitarbeiter) und bei LivePerson Inc. (550 Mitarbeiter). Das grösste Team mit 26 Leuten haben wir bei der NCR Corporation gefunden (21.000 Mitarbeiter). Das mag grösser erscheinen, als es tatsächlich ist, denn wenn wir Teamgrössen bestimmen, zählen wir Voll- und Teilzeitkräfte des Unternehmens sowie Mitarbeiter von ausserhalb dazu (wie Berater und Agenturmitarbeiter).

Die Teamgrösse als Prozentanteil des Unternehmens hat sich seit 2011 verdoppelt und erzielt damit ein absolutes Hoch von 0,074%. Noch beeindruckender ist, dass sich die Grösse der Intranetteams (proportional zur Firmengrösse) seit 2001 versechsfacht hat.

Zu beachten ist aber, dass 8 der 10 Siegerteams aus diesem Jahr mit externen Agenturen oder Beratern an ihren Umgestaltungsprojekten gearbeitet haben, sodass dieser Teil des Teams wahrscheinlich nicht auf längere Sicht verfügbar sein wird. Trotzdem bleibt eine Kombination aus internen und externen Entwicklern ein unschlagbares Rezept für Umgestaltungsprojekte, da die internen Teams bessere Einsichten ins Unternehmen, die Angestellten und die Geschäftsbedürfnisse haben, während die externen Teams oft mehr und vielfältigere Erfahrungen mit Ressourcen, Technologien, aktuellen Designtrends und Praktiken haben. In den ersten Jahren unseres Wettbewerbs haben externe Teams das Intranet fast allein gestaltet, aber das ist nun Geschichte. Heutzutage ist es üblich, dass sich interne Teams und externe Agenturen zusammenfinden. Tatsächlich hat sich die Zahl der Gewinner, die mit kombinierten Teams arbeiteten, stetig erhöht: 3 in 2008; 6 in 2009; 7 in 2010 und jeweils 8 in 2011 und 2012.

Mobile Intranets kümmern vor sich hin

2009 haben wir etliche gute Designs für mobile Intranets gesehen, und 30% der Gewinner hatten auch eine mobile Version. In 2011 verdoppelte sich diese Zahl auf 60% und liess auf mehr hoffen. Doch in diesem Jahr fiel der Anteil auf 10% zurück; nur Genentech bietet überhaupt eine mobile Variante ihres Intranet im Rahmen ihrer iOS-Apps an (Apple ist die dominante, intern verwendete Plattform). Logica und Scotts Miracle-Gro bieten ihren Angestellten zwar einen mobilen Zugang zum Intranet, aber keine der Sites ist für den mobilen Gebrauch optimiert.

Es gibt wahrscheinlich drei Gründe, warum sich die mobile Intranet-Nutzung noch nicht durchgesetzt hat:

  • Die Intranetteams haben noch immer nicht das Budget und die Ressourcen, um mehr als nur die Haupt-Intranet-Site zu entwickeln.
  • Wenn die Organisation nicht zufällig ein mobiles Firmengerät hat, ist es für die Intranetteams schwierig, sich auf ein Gerät festzulegen - also entwickeln sie für keines
  • Es wäre eine Lösung, ein mobiles Intranet zu entwickeln, das auf allen Geräten funktioniert. Aber, entsprechend unseren Richtlinien für die mobile Nutzung, muss selbst eine einzige mobile Version ein separates Design haben, um wirklich hilfreich und nutzbar für die Angestellten zu sein. Doch man braucht dann Ressourcen, um beide Anwendungen entwickeln und warten zu können.

UI-Elemente, die sich herauskristallisieren

Es gibt 2 UI-Elemente, die sich besonders hervorheben:

  • Innovative Menüs: Menüs sind das Tor zum Inhalt. Wie unsere Siegerteams sollte auch Ihr Team die Nutzeroberflächen der Menüs, so weit sie nicht standardisiert sind, gründlich testen und das Design Schritt für Schritt entwickeln, bevor die Menüs in Ihrer Organisation eingesetzt werden. Scotts Miracle-Gro, Logica und NCR haben alle das Mega-Menü mit Sektionen für Kategorien eingeführt und adaptiert und sogar ein weiteres Menü innerhalb des Mega-Menüs hinzugefügt. Das Mini-Dashboard von LivePerson in der oberen linken Ecke der Seite ist mit seinen Icons ein bildhafter Weg, schnellen Zugang zu sehr wichtigen Inhalten zu ermöglichen.
  • Lightbox-Dialogfelder: Diese Dialogfelder (die aus den früheren modalen Dialogen abgeleitet wurden) prägen das Intranet-Design von heute und sind in den meisten unserer Sieger-Intranets zu finden. Allerdings verwenden die Siegerdesigners Lightboxes nur, wenn sie Fragen in einer offenen Dialogbox stark hervorheben wollen und andere, möglicherweise ablenkende Inhalte in den Hintergrund stellen wollen. (Wenn es wichtig ist, dass auch andere Inhalte sicht- und klickbar sind, lassen Sie die Lightboxes weg. Selbst wenn es die Lightbox im Einzelfall technisch zuliesse, würden die Nutzer nicht ausserhalb der Box klicken, weil die ästhetische Nutzeroberfläche etwas anderes suggeriert.) Vor ein paar Jahren haben wir die Lightbox zum Interaktionsdesign des Jahres ernannt; offensichtlich hat es etwas gedauert, bis sich diese Idee durchgesetzt hat.

Design und Organisation unterstützen

  • Dezentralisierte oder zentralisierte Portalprogramme machen es heutzutage einfach für den Einzelnen, Gemeinschaften und Teamräume zu gestalten. Theoretisch ist es eine gute Sache, ein Instrument zur Verfügung zu stellen, das es erlaubt, Informationen zu teilen; der negative Nebeneffekt ist aber, dass man so Abteilungsinterne Informations-Silos kreiert. Organisationen mit nach Abteilungen gegliederten Inhalten laufen Gefahr, veraltete und doppelt vorhandene Informationen zu haben, die nicht in der intranetweiten Suche oder der IA erscheinen. Mit anderen Worten: Informationen, die fast unmöglich zu finden sind. Der Inhalt in diesen Silos war in den frühen 2000er Jahren ein Problem, und bis vor kurzem geriet es aus dem Blickfeld. Die Siegerdesigns schlagen sich aber wieder mit alten Problemen herum (oder mit neuen alten): Logica, NCR und Skanska haben viel Arbeit investiert, um die dezentralen Intranetseiten einem zentralisierten Intranet mit einheitlicher IA und Struktur, die alles unter einen Hut bringt, einzuverleiben. Auf ähnliche Weise vereint MAN Diesel & Turbo zwei Firmen unter einem Design.
  • Lorem ipsum dolor muss weg: Die diesjährigen Gewinner haben sich schon früh auf die Qualität ihrer Inhalte konzentriert und dies während des Designprozesses beibehalten. Sie haben verstanden, dass es am Ende teuer kommt, die für Inhalte Verantwortlichen erst spät zu schulen, weil dann mehr Zeit mit dem Lösen von Problemen vergeudet wird als mit dem Schreiben. Organisationen können Probleme mit den Inhalten vermeiden, indem sie die Mitarbeiter von Anfang an durch Trainingseinheiten, Richtlinien und Empfehlungen vorbereiten, wie es unsere Gewinner auch getan haben. Everything Everywhere hat den Autoren nahe gelegt, eine Nachrichtenmentalität zu entwickeln und nur Artikel zu schreiben, die 250 Wörter oder weniger haben. Auch die Richtlinien von Genentech betonen kurze und klare Inhalte, denen man leicht folgen kann. Logica hat eine "Kampagne gegen das Unternehmens-Blabla" durchgeführt, um die Seiten der Abteilungen auf das Wesentliche zu reduzieren, während die Autoren bei Scotts Miracle-Gro sich darauf konzentriert haben mitzuteilen, was sie über ihre Kunden wissen. Sie können jetzt getrost auch alle leeren weissen Flächen oder lorem ipsum-Texte im Design-Entwurf vergessen. Nehmen Sie sich ein Beispiel an MAN Diesel & Turbo und füllen Sie Ihre bereits bestehenden Inhalte direkt in die dafür vorgesehenen Seiten des Design-Entwurfs, so dass Sie ganz früh schon einen Eindruck bekommen, wie das Design mit Ihren Inhalten funktioniert und wo Sie Ihr Layout anpassen müssen.
  • Die Personalisierung umgehen: Den Inhalt auf die Menschen abzustimmen, basierend auf ihrem Standort, ihrem Job, Team und anderen Faktoren, ist mittlerweile weitverbreitet in heutigen Intranets, und zwar schon seit einigen Jahren. Diese Funktionen dämmen die Informationsflut ein und geben den Angestellten genau die Apps und Inhalte, die sie benötigen. Aber was passiert, wenn ein Mitarbeiter zwei Standorte abdeckt oder Menschen in verschiedenen Rollen leitet und ihre Inhalte sehen muss? Wenn man nicht gerade einen "Super-Nutzer" erstellt, kann dieses Problem recht sperrig sein. Wir beobachten einen Trend, der dieses Problem umgeht, indem Nutzern erlaubt wird, für das Durchsuchen von Inhalten in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Zum Beispiel kann man bei MAN Diesel & Turbo über die View Content-Minianwendung eine Organisationseinheit und einen Ort auswählen und bekommt dann zeitweise nur die zugehörigen Inhalte angezeigt statt der Informationen des eigenen Standorts. Ähnlich bei Skanska: Auch da sind die Inhalte auf den Nutzer abgestimmt, doch andererseits flexibel, da alle Informationen über die Suche verfügbar sind und man durch die Funktion Browse As als ein anderer Angestelltentyp die Ansicht verändern kann.

Sozial

  • Blitzschneller Zugang zu Informationen von Kollegen: Erinnern Sie sich an die Zeit, als das Intranet nur widerwillig zuliess, dass man etwas über seine Kollegen herausfinden konnte? Manchmal scheiterte man schon daran, die Mitarbeitersuche zu entdecken. Die heutigen grossartigen Intranets ermöglichen es den Mitarbeitern, schnell und einfach Informationen über ihre Kollegen abzurufen. MAN Diesel & Turbo erreichen ein neues Niveau von aufklappenden Fenstern, die schon beim Eintippen des Namens in das Mitarbeiter-Suchfeld die Informationen anzeigen. Die Intranets von Everything Everywhere und NCR machen etwas ähnliches mit Pop-up-Fenstern bei ihren Unternehmensorganigrammen: Wenn der Nutzer mit der Maus über einen Namen fährt, werden das zugehörige Team, ein Foto und andere Informationen angezeigt. Auf der Homepage von Genentech werden im Who Is-Bereich interessante Mitarbeiter des Unternehmens gezeigt mit persönlichen und beruflichen Informationen. Skanska bietet eine Knowledge Map, die es Nutzern ermöglicht, Experten im Unternehmen zu finden und ihnen Fragen zu stellen.
  • Angestelltenprofile in die Pinnwände integrieren: [Personalisierte] Nachrichtenfunktionen waren trotz des Booms von sozialen Netzwerken in Intranets der letzten Jahre erst in diesem Jahr vielfach vorhanden. Die Angestelltenprofilseiten von LivePerson funktionieren wie gedopte Profile in sozialen Netzwerken. In den Nutzerprofilseiten von Staples gibt es personalisierte Nachrichten, während die Startseite von Logica einen Newsfeed-Ansatz verfolgt und Inhalte darstellt, die mit einem Land, einem Service-Update oder ähnlichem verbunden sind.
  • Eine unterstützende und ansprechbare Geschäftsführung: Die Bosse von heute haben ihre Führungsetagen verlassen und sind in die Welt der geteilten Informationen eingetaucht und haben sich gut angepasst. Sie bloggen, ermuntern in öffentlichen Foren zu Fragen und beantworten diese auch. Everything Everywhere zum Beispiel bietet den VP Space an, in dem Führungspersonen und Teams über Blogs, Videos, Status-Updates, Bilder und Umfragen kommunizieren. Die Executive Committee Bios von Genentech halten sich eher an Einzelheiten wie die Vorliebe für Sushi oder Salat, für Kaffee oder Tee. Die CEO-Blogs von LivePerson und Logica gehören zu den beliebteren Funktionen der jeweiligen Intranets, und beide CEOs unterstützen die Transparenz ihrer jeweiligen Organisation.
  • Zu persönlichen Inhalten ermuntern (zusätzlich zu beruflichen). Die Arbeitgeber haben erkannt, dass ihre Angestellten auch als Menschen wahrgenommen werden wollen, und feiern dies in ihren Intranets. Bei Staples werden die Mitarbeiter ermutigt zu bloggen und in Nachrichten-Updates über geschäftliche und private Themen zu schreiben. Das Intranet von LivePerson bietet eine ganze Armada an sozialen Funktionen, die die Angestellten ermutigen, Informationen zu teilen. Ähnlich können auch bei Logica die Mitarbeiter ihre Profile mit About me Inhalten personalisieren.

Zur Rentabilitätsrechnung

Wie auch in den vergangenen Jahren haben die Teams nur vereinzelt Daten zur Rentabilität gesammelt. Ein verbreitetes Thema - am deutlichsten bei CenturyLink und Everything Everywhere - sind Messungen, ob die Nutzer weniger Seiten ansehen, während sie etwas suchen (was auf eine bessere IA, Suche und Verlinkung hindeutet); ob sie das Intranet mehr verwenden (was auf Engagement hindeutet); oder mehr Zeit in den richtigen Bereichen verbringen (was sowohl auf Engagement als auch auf die Fähigkeit hindeutet, die richtigen Inhalte zu finden).
Genentech, LivePerson, Logica, Scotts Miracle-Gro und Staples geben zusätzliche Anzeichen für Nutzerinteresse an, etwa einen Zuwachs an Kommentaren und Bewertungen pro Artikel, an Fotobeiträgen, Blogeinträgen, markierten Elementen und Umfragebeteiligungen.

NCR hat Daten über die Effekte von Inhalten in Silos gesammelt. In der Vergangenheit hätten die Nutzer eine Seite für Unternehmensnachrichten besucht, eine andere für das Personalwesen und möglicherweise noch mehrere andere, um etwas über Marketing oder Onlineanwendungen zu erfahren. Im neuen Intranet brauchen die Nutzer über ein Drittel weniger Seitenabrufe im Intranet (320.620 statt 482.362), um die gleichen Inhalte zu finden.

Mit einer positiven Rentabilität, sich entwickelnden Designs, mehr sozialem Engagement, besserer Managementunterstützung und einem besseren Verhältnis von Teamgrösse zu Unternehmensgrösse geben unsere Gewinner des Jahres 2012 ein wunderbares Beispiel ab, das wir würdigen und von dem wir lernen können.

 

© Deutsche Version von Jakob Nielsens Alertbox. Institut für Software-Ergonomie und Usability AG. Alle Rechte vorbehalten.

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